Die Welt ernähren und gleichzeitig den Planeten schützen

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Autor: Peter Berry
Erstelldatum: 15 August 2021
Aktualisierungsdatum: 12 Kann 2024
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Die Welt ernähren und gleichzeitig den Planeten schützen - Andere
Die Welt ernähren und gleichzeitig den Planeten schützen - Andere

Ein internationales Forscherteam hat einen Plan ausgearbeitet, um die weltweite Nahrungsmittelproduktion zu verdoppeln und gleichzeitig die Umweltauswirkungen der Landwirtschaft zu verringern.


Ein Forscherteam aus Kanada, den USA, Schweden und Deutschland hat einen globalen Plan ausgearbeitet, um die weltweite Nahrungsmittelproduktion zu verdoppeln und gleichzeitig die Umweltauswirkungen der Landwirtschaft zu verringern. Ihre Ergebnisse wurden am 12. Oktober 2011 in der Zeitschrift veröffentlicht Natur.

Das Problem ist gravierend: Eine Milliarde Menschen auf der Erde haben derzeit nicht genug zu essen. Bis zum 15. Oktober 2011 schätzt das US-Volkszählungsamt die Weltbevölkerung auf 6,97 Milliarden. Schätzungen zufolge werden bis 2050 mehr als neun Milliarden Menschen auf dem Planeten leben.

Die gegenwärtigen landwirtschaftlichen Praktiken gehören zu den größten Bedrohungen für die globale Umwelt. Ohne die Entwicklung nachhaltigerer Praktiken wird der Planet noch weniger in der Lage sein, seine wachsende Bevölkerung zu ernähren als heute.


Anteil der landwirtschaftlich genutzten Flächen. Bildnachweis: Navin Ramankutty und McGill University

Durch die Kombination von Informationen aus Ernteaufzeichnungen und Satellitenbildern aus der ganzen Welt schuf das Forschungsteam neue Modelle von Agrarsystemen und deren Auswirkungen auf die Umwelt, die wirklich global sind.

Der McGill-Geografieprofessor Navin Ramankutty, einer der Teamleiter der Studie, schreibt die Zusammenarbeit zwischen Forschern für die Erzielung derart wichtiger Ergebnisse zu:

Viele andere Wissenschaftler und Denker haben Lösungen für globale Lebensmittel- und Umweltprobleme vorgeschlagen. Aber sie waren oft fragmentiert und betrachteten jeweils nur einen Aspekt des Problems. Und ihnen fehlten oft die Einzelheiten und Zahlen, um sie zu belegen. Dies ist das erste Mal, dass ein so breites Spektrum von Daten in einem gemeinsamen Rahmen zusammengefasst wurde, und es hat uns ermöglicht, einige klare Muster zu erkennen. Dies erleichtert die Entwicklung konkreter Lösungen für die Probleme, mit denen wir konfrontiert sind.


Die Forscher empfehlen diesen Fünf-Punkte-Plan, um die Welt zu ernähren und gleichzeitig den Planeten zu schützen:

1.  Stoppen der Ackerlanderweiterung und Rodung für landwirtschaftliche Zwecke, insbesondere im tropischen Regenwald. Dies kann durch Anreize wie die Bezahlung von Ökosystemleistungen, Zertifizierung und Ökotourismus erreicht werden. Diese Änderung wird enorme Umweltvorteile bringen, ohne die landwirtschaftliche Produktion oder das wirtschaftliche Wohlergehen dramatisch zu beeinträchtigen.

2.  Verbesserung der landwirtschaftlichen Erträge. Viele landwirtschaftliche Regionen in Afrika, Lateinamerika und Osteuropa schöpfen ihr Potenzial für die Pflanzenproduktion nicht aus - so etwas wie Ertragslücken. Eine verbesserte Nutzung bestehender Pflanzensorten, ein besseres Management und eine verbesserte Genetik könnten die derzeitige Lebensmittelproduktion um fast 60 Prozent steigern.

3.  Das Land strategischer ergänzen. Der derzeitige Verbrauch von Wasser, Nährstoffen und Agrarchemikalien leidet unter dem, was das Forschungsteam als „Goldlöckchen-Problem“ bezeichnet: an einigen Stellen zu viel, an anderen zu wenig, selten genau richtig. Eine strategische Neuverteilung könnte den Nutzen erheblich steigern.

4.  Diäten verschieben. Der Anbau von Tierfutter oder Biokraftstoffen auf erstklassigen Anbauflächen, egal wie effizient, belastet die menschliche Nahrungsversorgung. Wenn das Land für die Ernte verwendet wird, die Menschen essen, kann dies die pro Person produzierten Kalorien um fast 50 Prozent steigern. Selbst die Verlagerung der Verwendung von Nichtlebensmitteln wie Tierfutter oder der Produktion von Biokraftstoffen vom Hauptanbaugebiet könnte einen großen Unterschied bewirken.

Der Anbau von Tierfutter oder Biokraftstoffen auf erstklassigen Anbauflächen belastet die menschliche Ernährung. Wenn das Land für die Ernte verwendet wird, die Menschen essen, kann dies die pro Person produzierten Kalorien um fast 50 Prozent steigern. Bildnachweis: IDS.photos

5.  Abfall reduzieren. Ein Drittel der von Bauernhöfen produzierten Lebensmittel wird weggeworfen, verdorben oder von Schädlingen gefressen. Durch die Eliminierung von Abfällen auf dem Weg von der Farm in den Mund könnte das Nahrungsangebot um weitere 50 Prozent gesteigert werden.

In der Studie werden auch Ansätze für das Problem skizziert, die den politischen Entscheidungsträgern helfen würden, fundierte Entscheidungen über die bevorstehenden landwirtschaftlichen Entscheidungen zu treffen. Der Hauptautor Jonathan Foley, Leiter des Instituts für Umwelt der Universität von Minnesota, sagte:

Zum ersten Mal haben wir gezeigt, dass es möglich ist, eine hungrige Welt zu ernähren und einen bedrohten Planeten zu schützen. Es wird ernsthafte Arbeit erfordern. Aber wir können es schaffen.

Die Forscher untersuchten eine Vielzahl von Daten, identifizierten klare Muster und entwickelten konkrete Lösungen für das Problem, die Welt zu ernähren und gleichzeitig die natürliche Umwelt zu schützen. Bildnachweis: Tim Green

Fazit: Ein internationales Forscherteam hat einen globalen Plan erstellt, um die weltweite Nahrungsmittelproduktion zu verdoppeln und gleichzeitig die Umweltauswirkungen der Landwirtschaft zu verringern. Ihre Ergebnisse wurden am 12. Oktober 2011 in der Zeitschrift veröffentlicht Natur.