Milchstraße Foto mit 46 Milliarden Pixel

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Autor: Louise Ward
Erstelldatum: 10 Februar 2021
Aktualisierungsdatum: 1 Juli 2024
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Milchstraße Foto mit 46 Milliarden Pixel - Platz
Milchstraße Foto mit 46 Milliarden Pixel - Platz

Es ist das größte astronomische Bild aller Zeiten, das von Astronomen bei der Suche nach fernen Exoplaneten und Mehrsternsystemen verwendet wird.


Ein kleiner Ausschnitt des Milchstraßenfotos mit Eta Carinae. Bild über Lehrstuhl für Astrophysik, RUB.

Anfang dieses Jahres veröffentlichten Forscher des Hubble-Weltraumteleskops ein Panoramabild unseres galaktischen Nachbarn, der Andromeda-Galaxie. Dieses Bild hat erstaunliche 1,5 Milliarden Pixel und würde mehr als 600 HD-Fernsehbildschirme erfordern, um angezeigt zu werden. Diese Woche (21. Oktober 2015) haben Astronomen der Ruhr-Universität Bochum ein viel größeres Bild - das bislang größte astronomische Bild - von der Milchstraße mit 46 Milliarden Pixeln veröffentlicht.

Forscher um Prof. Dr. Rolf Chini vom Lehrstuhl für Astrophysik haben dazu ein Online-Tool bereitgestellt: https://gds.astro.rub.de/

Mit dem Online-Tool können Sie das gesamte Farbband der Milchstraße auf einen Blick anzeigen oder bestimmte Bereiche vergrößern und untersuchen. Über ein Eingabefenster, das die Position des angezeigten Bildausschnitts angibt, kann nach bestimmten Objekten gesucht werden. Wenn der Benutzer eingibt Eta CarinaeBeispielsweise fährt das Werkzeug zum jeweiligen Stern; der Suchbegriff M8 führt zum Lagunennebel.


Deutsche Forscher verwenden dieses riesige Bild bei der Suche nach fernen Planeten und Mehrsternsystemen. In einer Stellungnahme der Ruhr-Universität Bochum heißt es:

Seit fünf Jahren beobachten die Bochumer Astronomen unsere Galaxie auf der Suche nach Objekten mit variabler Helligkeit. Zu diesen Objekten gehören beispielsweise Sterne, vor denen ein Planet vorbeizieht, oder mehrere Systeme, in denen sich Sterne gegenseitig umkreisen und die sich von Zeit zu Zeit gegenseitig verdecken.

Moritz Hackstein erstellt in seiner Doktorarbeit einen Katalog solcher variabler Objekte mittlerer Helligkeit. Zu diesem Zweck fotografiert das Team vom Lehrstuhl für Astrophysik Nacht für Nacht den südlichen Himmel. Dazu nutzen sie die Teleskope des Bochumer Universitätsobservatoriums in der Atacama-Wüste in Chile. Mehr als 50.000 neue variable Objekte, die bisher nicht in Datenbanken erfasst wurden, haben die Forscher bisher entdeckt.


Das Gebiet, das die Astronomen beobachten, ist so groß, dass sie es in 268 Abschnitte unterteilen müssen. Sie fotografieren jeden Abschnitt im Abstand von mehreren Tagen. Durch den Vergleich der Bilder können sie die variablen Objekte identifizieren.

Das Team hat die Einzelbilder der 268 Sektionen zu einem Gesamtbild zusammengestellt. Nach einem mehrwöchigen Berechnungszeitraum erstellten sie eine 194-Gigabyte-Datei, in die mit verschiedenen Filtern aufgenommene Bilder eingegeben wurden.

Ein kleiner Ausschnitt des Milchstraßenfotos mit dem M8-Nebel. Bild über Lehrstuhl für Astrophysik, RUB.

Fazit: Astronomen der Ruhr-Universität Bochum haben am 21. Oktober 2015 das größte astronomische Bild aller Zeiten veröffentlicht. Sie haben ein Online-Tool zum Betrachten des Bildes bereitgestellt - ein Bild der Milchstraße mit 46 Milliarden Pixeln - das Sie werden bei der Suche nach fernen Exoplaneten und Mehrsternsystemen eingesetzt.